Was dieser Film über die Leopoldstadt, einem großen Wiener Bezirk, zeigt, könnte sinngemäß auch für andere Teile Wiens und möglicherweise auch für andere Städte Europas gelten. Es ist ein Blick in die Realität des Alltags, der vorführt, wie wenig Menschen voneinander wissen und wie leichtfertig sie von Fremden fordern, ihre Werte und Verhaltensweisen anzunehmen. Österreicher und Ausländer, Jugoslawen und Türken, die seit 20 Jahren hier wohnen, kommen zu Wort. Es geht um Ausländerhass und Kinderfeindlichkeit, Vorurteile und ihre Verbreitung weit über bestimmte Bevölkerungsschichten hinaus. Groß sind Angst und Voreingenommenheit gegenüber dem Anderen, dem anders aussehenden, eine fremde Sprache sprechenden Menschen. Wie nahe liegen fremdenfeindliche Äußerungen mit ihrer Aggressivität und verbalen Brutalität und tatsächliche Gewalt gegen Ausländer beieinander? Wie sehr sind manche Vorstellungen von einem gemeinsamen Europa, einer multikulturellen Gesellschaft, noch Wunschtraum?